(01.09.2009, 22:50)kuddel link schrieb: Ich glaube auch nicht dass das Absicht war. Aber wenn man z.B. als ausgebildeter Scharfschütze ...
Au weia ... Dein Vergleich hinkt ja nun wirklich auf allem.
Verstehe ich Dich richtig, daß Du dafür bist, Fahrlässigkeit und Vorsatz gleichzusetzen?
Genau darauf spielte ich oben nämlich an.
Auf Fußballplätzen finden tagtäglich Fouls statt, die ganz klar und ohne jede Ausredemöglichkeit nur auf Verletzungen hinzielen.
Oder was erwartet ein Spieler, der beim "Kampf um den (Kopf-)Ball" eine gezielte heftige Bewegung mit dem Ellbogen in Richtung Kopf des Gegenspielers macht? Der mit beiden Beinen auch dann noch in den Gegner springt, wenn der Ball längst unerreichbar ist?
Und Witsels Aktion ist somit im schlechten Sinne leider ein Alltagsfoul. Aus der Sorte fahrlässig.
Als ich das Foul im (bei mir tonlos gestellten) Video zum ersten Mal sah, habe ich mich im ersten Moment gefragt, wieso der Rote eine Karte kriegt.
Was wäre Witsel denn passiert, wenn er nicht hochgesprungen wäre und statt dessen schnell noch mal dem Ball einen leichten Schubs gegeben hätte?
Dann wäre der Ball weggewesen und anstelle von Wasilewski hätte Witsel an derselben Stelle gelegen, getroffen nach einem groben Foul von Wasilewski. Oder möchte mir jemand sagen, daß der nunmehr unschuldig Verletzte hier kontrolliert den Ball spielen wollte?
An Witsels Bewegungsablauf dagegen kann ich nicht sehr viel sehen, was auf ein bewußtes Foulspiel hindeutet. Hätte der versucht, woanders zu landen, hätte er genauso auf einem Bein des Gegners landen können - der bewegte sich ja.
Deswegen: 10 Spiele Sperre - viel zu viel. Bei fehlendem Vorsatz. Da müßten dann andere Fouls viel stärker bestraft werden.
Ich bin mir sicher: Die Rote Karte kam nur, weil der Schiedsrichter von den Folgen beeindruckt war. Ohne diese Verletzung hätte noch nicht mal jeder Schiri das gepfiffen. Es sei denn als Foul von Wasilewski.